Die Verschwendung von Verbrauchsgütern nimmt immer weiter zu. Im Zuge dessen wird disuktiert, wie die Unternehmen dazu gebracht werden können, vorhandene Geräte zu reparieren, anstatt die Kunden zum Kauf neuer Geräte aufzufordern. 

Frankreich als erster Test

Vielen Experten zufolge würde ein Reparaturfähigkeitsindex den unwissenden Kunden helfen, zu erkennen, wie viele ihrer Einkäufe zur Verschwendung und zur Lebensdauer der Produkte beitragen. Deswegen mache es Sinn einen Reparaturindex zu erstellen, der angibt, wie einfach ein Produkt repariert werden kann.

Dieses Konzept ist bei weitem nicht neu. In Frankreich wurde dieser Index Anfang 2021 bereits eingeführt. Der Index gibt den Kunden eine Möglichkeit, zu sehen, wie einfach oder schwierig es ist, elektrische Geräte wie Rasenmäher, Fernseher, Handys und Laptops zu reparieren.Zu den Kriterien des Index gehört, wie einfach es ist, Ersatzkomponenten für bestimmte Geräte zu bekommen und wie einfach es ist, das Gerät zu zerlegen und wieder zusammenzubauen.

Ein europaweites, nein: weltweites Problem

Die Diskussion findet vor dem Hintergrund der wachsenden Besorgnis über Elektroschrott in ganz Europa statt. Obwohl viele Unternehmen den Vorschlag vehement ablehnen, hat sich die Europäische Union für die Einführung eines „Rechts auf Reparatur“ für Verbraucher eingesetzt.

Viele Hersteller von Komponenten für Elektrogeräte befürchten, dass sie ihre Produktion drastisch erhöhen müssen, um die Nachfrage der Verbraucher zu befriedigen und einen neuen Markt zu erschließen, der Ersatzteile für Werkstätten erfordert. Trotz der Kritik der Unternehmen sind viele Menschen der Meinung, dass das Problem gelöst werden muss. 

Der Reparierbarkeitsindex ist ein Schritt des französischen Engagements zur Bekämpfung der geplanten Obsoleszenz – der bewussten Konstruktion von Gegenständen mit begrenzter Lebensdauer, die häufig ersetzt werden müssen – und zum Übergang zu einer Kreislaufwirtschaft mit weniger Abfall. Sie betrifft aber auch die ganze Welt. Befürworter von Reparaturen behaupten, dass der Index den Kunden helfen würde, klügere Entscheidungen zu treffen, als Maßstab für andere Länder dienen würde, die ähnliche Regelungen in Erwägung ziehen, und im Idealfall die Unternehmen dazu anregen würde, mehr reparierbare Produkte herzustellen.

Auch der Gesetzgeber zieht mit

Die Franzosen haben im letzen Jahr zudem ein Gesetz zur Abfallvermeidung erlassen, welches die Elektronikhersteller dazu verpflichtet, auf ihren Geräten einen Reparaturindex anzugeben, um den Anteil zu erhöhen. Dabei wird der Index mit einer Punktzahl von 10 angegeben, wobei eine höhere Zahl für ein besser reparierbares Produkt steht. Er gilt zunächst für Smartphones, Laptops, Fernsehgeräte, Waschmaschinen und Rasenmäher.

Wenn Reparaturbewertungen beginnen, das Verbraucherverhalten in ganz Frankreich zu beeinflussen, wie diese Ergebnisse vermuten lassen, werden die Hersteller vermutlich Druck verspüren, Geräte einfacher zu reparieren zu machen.

Smartphone selbst reparieren, anstatt ein neues zu kaufen?

Wenn dein Tablet oder Smartphone nicht mehr funktioniert, kannst Du es vielleicht selbst reparieren. Um Reparaturen und andere Wartungsarbeiten so einfach wie möglich zu gestalten, kannst Du dein Telefon bereits beim Kauf nach dem Kriterium der Reparierbarkeit auswählen. Das ist eine Möglichkeit, aber Du solltest bedenken, dass Du zumindest etwas Geld für kleines Zubehör ausgeben musst.

Außerdem läufst Du bei unsachgemäßer Handhabung der Teile Gefahr, mehr Schaden als Nutzen anzurichten. Auch wenn die Reparaturfähigkeit hoch eingestuft wird, kann nicht jeder das Verfahren durchführen. Daher empfehlen wir den Gang zu lokalen Anbietern in deiner Nähe oder auf Online Handy Reparaturservice zurückzugreifen.